[transmediale] tm.salon: Polish Video Art, Berlin, 28. + 29.03.
Andreas Broeckmann
abroeck at transmediale.de
Mo Mär 24 13:44:45 CET 2003
ENGLISH version below
transmediale salon
Vom Monument zum Markt - Öffentlicher Raum und polnische Videokunst
mit: Piotr Krajewski und Jozef Robakowski
Podewil, Klosterstr.68-70, Berlin-Mitte
Freitag 28.3. + Samstag 29.3.2003, jeweils 19.00 Uhr
Eintritt: EUR 5
(in englischer Sprache)
Die kulturelle Transformation Polens bringt neue Bilder des
öffentlichen Raumes hervor, die auch in der polnischen Videokunst
umfassend reflektiert werden. In einem Programm aus Kurzvorträgen und
Videopräsentationen zeigen der Kurator, nicht nur Beispiele aus der
jungen polnischen Medienkunstszene, sondern auch Beispiele, die die
lange Tradition der Beschäftigung mit dem aus der dreißigjährigen
Geschichte der Videokunst in Polen stammen.
Zu sehen sind Videoarbeiten u.a. von Józef Robakowski, Zygmunt Rytka,
Miroslaw E. Koch, Zuzanna Janin, Wladyslaw Kazmierczak, Wilhelm
Sasnal, Piotr Wyrzykowski, Janek Koza, Monika Grzesiewska, Igor Krenz
und der Lyying Community.
Vorgestellt vom Kurator Piotr Krajewski, Leiter des WRO
Medienkunstzentrums in Wroclaw, und von dem wohl bekanntesten
polnischen Videokünstler, Józef Robakowski.
In Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin
http://wrocenter.pl
http://www.robakowski.net
http://www.polnischekultur.de
Der urbanisierte, physische, funktionelle Raum wie auch der Bereich
der sozialen und medialen Kommunikation erlebten in Polen in den
letzten drei Jahrzehnten besonders tiefgreifende Veränderungen. Der
kommunistische Staat (bis 1989) erhob den Alleinanspruch auf die
Steuerung der Semantik dieser Kommunikation. Er gründete eigene
Einrichtungen mit den Aufträgen der Zensur und der Ordnungshütung.
Der öffentliche Raum wirkte armselig, grau und war voller
Beschränkungen; es wurden zwar Denkmäler aufgestellt, aber jeder
authentische, kreative Ausdruck wurde stark begrenzt. Vor dem
Hintergrund dieses dominierenden Grau wurden die wenigen möglich
gewordenen Künstleraktivitäten umso sichtbarer, sie erhielten ein
künstlerisch und politisch größeres Gewicht. Ein unabhängiger -
selbst ein neutraler und manchmal gar ungewollter - Akt wurde
gewissermaßen zu einer künstlerischen Intervention. Dieser an
hierarchisch geordneten Zeichen arme Raum steht in starkem Kontrast
zum öffentlichen Raum von heute, der hauptsächlich durch die
Lebendigkeit des Marktes geregelt wird - ein Raum, in dem
Redefreiheit unter den Bedingungen einer lärmenden Betriebsamkeit
gesichert erscheint.
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UPCOMING:
WRO 2003 Biennale, Wroclaw, Poland
30 April - 4 May 2003
http://wro03.wrocenter.pl/
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transmediale salon